Einige bedeutende Museen weltweit haben sich ganz auf Fotografie spezialisiert, andere bieten umfangreiche Sammlungen zur Fotografie. Diese Institutionen spielten eine zentrale Rolle in der Förderung von Fotografen durch die Archivierung und Ausstellung ihrer fotografischer Werke. Sie trugen wesentlich zur Entwicklung der Fotografie zu einer Kunstform bei.
Europa beheimatet eine große Zahl von Museen und Institutionen, die sich mit Fotografie beschäftigen. Von spezialisierten Fotografie-Museen wie dem Foam in Amsterdam und dem Elysée in Lausanne bis hin zu bedeutenden Kunstmuseen mit wichtigen Fotoabteilungen wie dem Reina Sofía in Madrid, Albertina in Wien, der Pinakothek der Moderne in München, Museum Ludwig in Köln, Fotografiska in Berlin und dem MACBA in Barcelona.
Seit den 1970er Jahren ist der Handel mit Fotografien ein wichtiger Teil des Kunstmarktes geworden. Ausstellungen in zahllosen Galerien und Museen haben die Fotografie in allen ihren Ausdruckformen populär gemacht und den Sammlermarkt befördert. Unternehmen wie die schwedische Fotografiska betreiben weltweit Fotomuseen und vermarkten Fotokunst. Fotografiska wurde 2010 in Stockholm gegründet und ist heute auf drei Kontinenten vertreten. Mit Standorten in Stockholm, New York, Berlin, Shanghai und Tallinn ist Fotografiska in den 2020er Jahren der führende globale Treffpunkt für Fotografie, Kunst und Kultur.
Tipp: Informationen über aktuelle Fotoausstellungen in allen Museen der Welt liefert das Internetportal photography-now.
Wichtige Fotomuseen
C/O BERLIN (D)
C/O Berlin ist ein führendes Zentrum für Fotografie und visuelle Medien in Deutschland. Das Museum zeigt Arbeiten von international renommierten Fotografen und widmet sich der Präsentation neuer und experimenteller fotografischer Strömungen.  Neben der Ausstellungstätigkeit bietet C/O Berlin ein breites Bildungs- und Vermittlungsprogramm für junge Fotografen. Schwerpunkte: Zeitgenössische Fotografie, Dokumentarfotografie, Nachwuchsförde-rung.
FOTOGRAFIEMUSEUM AMSTERDAM (NL)
Das Foam in Amsterdam ist seit seiner Gründung 2001 eines der renommiertesten Fotografie-Museen in Europa. 
 Das Fotografiemuseum Amsterdam, kurz Foam, zeigt eine breite Palette an fotografischen Werken, von historischer Fotografie bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten. Das Foam legt großen Wert auf die Förde-rung junger Fotografen und veranstaltet regelmäßig Ausstellungen, die experimentelle und aufstrebende Fotografen ins Rampenlicht rücken.
GEORGE EASTMAN MUSEUM – ROCHESTER (USA)
Das George Eastman Museum befindet sich in Rochester, New York, auf dem Anwesen von George Eastman, dem Gründer der Firma Kodak. 1947 als unabhängige gemeinnützige Einrichtung gegründet, ist es das älteste Fotomuseum der Welt und eines der ältesten Filmarchive. Das Museum verfügt über unvergleichliche Sammlungen – die mehrere Millionen Objekte umfassen – in den Bereichen Fotografie, Kino sowie fotografische und kinematografische Technik sowie fotografisch illustrierte Bücher. Die Institution ist auch ein langjähriger Marktführer in der Film- und Fotokonservierung. Das Museum beherbergt heute mehr als 400 000 Fotografien und Negative, über 23 000 Filme sowie über drei Millionen Film-Stills (d. h. Szenenfotos, die bei Dreharbeiten gemacht wurden), dazu 43 000 sonstige Publikationen und mehr als 25 000 technische Exponate. Die Sammlung des Museums umfasst nahezu alle großen Fotografen der letzten 100 Jahre wie Steve McCurry, Robert Frank, Nickolas Muray, James Nachtwey, Sebastião Salgado und Manuel Rivera-Ortiz.
HAUS DER FOTOGRAFIE – HAMBURG (D)
Das Haus der Fotografie in den Deichtorhallen in Hamburg ist seit seiner Gründung 2003 mit internationalen Wechselausstellungen zur Foto¬grafie und mit der bedeutenden fotografischen Sammlung F.C. Gundlach der Anlaufpunkt für Fotografie in Hamburg.
KBR* FUNDACIÓN MAPFRE – BARCELONA (SP)
Das 2020 eröffnete KBr Fotografie Zentrum der Fundación MAPFRE in Barcelona ist eine wichtige Institution für Fotografie in Spanien.  Das Zentrum bietet eine Mischung aus historischer und zeitgenössischer Fotografie und hat sich schnell einen Namen für seine gut kuratierten Ausstellungen gemacht, die das Werk bedeutender Fotografen wie Paul Strand und Garry Winogrand präsentieren. Schwerpunkte sind historische und zeitgenössische Fotografie internationaler Künstler. *) KBr ist das chemische Symbol für Kaliumbromid, ein Salz, das im Entwicklungsprozess der analogen Fotografie als Verzögerer verwendet wurde.
MUSEUM FÜR FOTOGRAFIE – BERLIN (D)
Das 2004 eröffnete Museum für Fotografie ist eine Einrichtung der Staatlichen Museen zu Berlin. Es befindet sich im ehemaligen Landwehr-Kasino in der Jebensstraße 2 gegenüber dem Bahnhof Zoologischer Garten im Berliner Ortsteil Charlottenburg.  Das Berliner Museum für Fotografie, das zur Helmut Newton Stiftung gehört, widmet sich der Arbeit des berühmten Modefotografen Helmut Newton, der ursprünglich aus Berlin stammte. Neben Newtons Werk zeigt das Museum auch zeitgenössische und historische Fotografie, oft im Kontext von Mode und Kultur.
MUSEUM OF MODERN ART – NEW YORK (USA)
Das Museum of Modern Art in New York, USA (kurz: MoMA) begann bereits 1930 zeitgenössische Fotografie zu sammeln. Die Fotoabteilung wurde 1940 gegründet. Das Museum besitzt mit 25 000 fotografischen Werken von 1700 Fotografen die bedeutendste Fotosammlung moderner und zeitgenössischer Fotografie weltweit.
MUSEO NACIONAL CENTRO DE ARTE REINA SOFÍA – MADRID (SP)
Das Reina Sofía Museum in Madrid ist hauptsächlich für seine Samm-lung moderner und zeitgenössischer Kunst bekannt, beherbergt aber auch eine bedeutende Sammlung von Fotografien, darunter Werke von Man Ray, Walker Evans und anderen wichtigen Vertretern der Avantgarde und der Dokumentarfotografie. 
 Das Museum hat in den letzten Jahren zunehmend Fotografie-Ausstellungen gezeigt, die die Rolle des Mediums in der modernen Kunst und Politik untersuchen. Schwerpunkte sind die Avantgarde-Fotografie und die dokumentarische Fotografie.
MAISON EUROPÉENNE DE LA PHOTOGRAPHIE (MEP) – PARIS (FR)
 Das Maison Européenne de la Photographie, kurz MEP, wurde 1996 in Paris eröffnet und ist eines der wichtigsten Museen für Fotografie in Europa. Das MEP bietet eine ständige Sammlung sowie Wechsel¬aus-stellungen, die sowohl klassische als auch zeitgenössische Fotografen zeigen. Schwerpunkte sind zeitgenössische Fotografie, Porträtfoto-grafie, Retrospektiven.
PHOTO ELYSÉE – LAUSANNE (SCHWEIZ)
Das Photo Elysée, vormals Musée de l’Elysée, ist ein kantonales Museum für Fotografie in Lausanne im Kanton Waadt in der Schweiz, von Charles-Henri Favrod gegründet als erstes Museum in der Schweiz, das sich ausschließlich mit fotografischen Bildern befasst.  Die Sammlung des Museums mit über 1 200 000 Fotos umfasst das gesamte Feld der Fotografie von den ersten Verfahren aus den 1840er Jahren bis hin zum digitalen Bild darunter diejenigen von Sabine Weiss, Jan Groover, René Burri, Ella Maillart, Nicolas Bouvier, Charlie Chaplin, Gertrude Fehr, Hans Steiner und Olivier Föllmi. 2022 öffnete Photo Elysée im Herzen von Lausanne seine Türen für die Öffentlichkeit.
PHOTOGRAPHERS’ GALLERY – LONDON (GB)
 Die 1971 gegründete Photographers' Gallery in London war das erste öffentliche Museum in Großbritannien, das sich ausschließlich der Fotografie widmete. Es hat eine herausragende Rolle dabei gespielt, Fotografen bekannt zu machen und Fotografie in den öffentlichen Diskurs zu bringen. Das Museum zeigt zeitgenössische Fotografie aus der ganzen Welt und ist für die Verleihung des renommierten „Deutsche Börse Photography Prize“ bekannt. Schwerpunkte sind Zeitgenössische Fotografie, Fotokunst, sozialdokumentarische Foto¬grafie.
FOTOGALERIEN UND AUKTIONSHÄUSER
Der Handel mit fotografischer Kunst ist seit den 1980er Jahren ein wichtiger Bestandteil des Kunstmarktes. Einige spezialisierte Galerien und Auktionshäuser haben sich in diesem Segment spezialisiert.
Neben dem Vertrieb von Originalfotografien bekannter Fotografen werden auch im Segment der sammelwürdigen Kameras Auktionen durchgeführt. 
ARTNET
Seit 1989 organisiert artnet in Berlin, London und New York Kunst und Foto Auktionen als Sammelportal für mehrere Auktionshäuser. Die Price Database ist das weltweit umfangreichste Archiv für Auktions¬er-gebnisse. Von rund 1.700 Auktionshäusern wurden mehr als 10 Millionen Ergebnisse der vergangenen 30 Jahre zusammengetragen, die rund 320.000 Künstler berücksichtigen. Jedes Los wird katalogisiert und von mehrsprachigen Kunsthistorikern aufbereitet und übersetzt. Die Price Database wird von Gutachtern, Kunsthändlern und Sammlern zur Bewertung von Kunst verwendet und hilft Kauf- oder Verkaufs-entscheidungen zu treffen.
CAMERA WORK, BERLIN
Die CAMERA WORK AG mit Hauptsitz in Berlin ist eine der weltweit führenden Unternehmen für Fotokunst. Die gleichnamige Galerie wurde 1997 in Berlin eröffnet und zählt heute zu den international führenden Galerien für Fotokunst. 
COELN, WIEN
Seit 2002 hat sich der leidenschaftliche Sammler Peter Coeln ganz der Fotografie und ihren Apparaten verschrieben. Ob ein Gerät für das Daguerreotypie-Verfahren aus dem Jahr 1839 oder eine Hasselblad Lunar Pilot, die als einzige Kamera der Welt schon auf dem Mond war – Peter Coeln hat all diese faszinierenden Fundstücke besessen und erfolgreich an ausgewählte Kunden weitervermittelt. Der Leica Shop, wo Vintagemodelle aller Marken repräsentiert waren, entwickelte sich rasch zu einem Großbetrieb. Ab 2002 veranstalteten wir zweimal jährlich Kamera-Auktionen, die immer wieder neue Rekordergebnisse einspielten. Mit Zuschlägen im 7-stelligen Euro-Bereich, sorgten insbesondere Leica-Modelle regelmäßig für weltweite Schlagzeilen.
FOTOGRAFISKA 
Fotografiska ist seit 2010 mit Niederlassungen in Stockholm, New York, Berlin, Shanghai und Tallinn die globale Autorität in Sachen Fotografie. Mit einem fundierten Wissen über die Fotografie, ihre Geschichte und eine Vision ihrer Entwicklung schaffen wir kraftvolle und unvergleichliche Ausstellungen, die verschiedene fotografische Genres umfassen. Bis heute haben wir mit über 200+ Künstlern auf der ganzen Welt zusammengearbeitet und bauen weiterhin auf unserem stolzen Vermächtnis auf, erstklassige, genreübergreifende Künstler aller Hintergründe in immersiven Umgebungen zu präsentieren. Fotografiska wurde 2010 in Stockholm gegründet und ist heute auf drei Kontinenten vertreten. Mit einer engagierten internationalen Community und Standorten in Stockholm, New York, Berlin, Shanghai und Tallinn ist Fotografiska der führende globale Treffpunkt für Fotografie, Kunst und Kultur. Das schwedische Fotografiemuseum Fotografiska eröffnete im September 2023 auf 5.500 Quadratmetern im historischen Kunsthaus Tacheles in Berlin.
HOWARD GREENBERG GALLERY, NEW YORK
Die 1981 gegründete Howard Greenberg Gallery, die ursprünglich unter dem Namen Photofind bekannt war, war die erste, die konsequent Fotojournalismus und Straßenfotografie ausstellte, die heute als wichtige Bestandteile der Fotokunst akzeptiert werden. Die Howard Greenberg Gallery hat eine umfangreiche und sich ständig verändernde Sammlung einiger der wichtigsten Fotografien des Mediums aufgebaut. Die Sammlung der Galerie fungiert als lebendige Geschichte der Fotografie und bietet Genres und Stile vom Piktorialismus bis zur Moderne sowie zeitgenössische Fotografie und Bilder, die für Industrie, Werbung und Mode konzipiert wurden.
KICKEN, BERLIN
Die heutige Galerie Kicken in Berlin hat ihre Wurzeln in der Galerie Lichttropfen, die 1974 von Rudolf Kicken in Aachen, Kockerellstraße, zusammen mit Wilhelm Schürmann gegründet wurde. Eine der Stärken der Galerie ist ihre Vielfalt. Viele der großen Namen der Fotografie aus den Anfängen des Mediums im 19. Jahrhundert wurden im Galerieprogramm vorgestellt. Der Fokus liegt jedoch im 20. Jahr-hundert, insbesondere auf der deutschen und tschechischen Avantgarde der zwanziger und dreißiger Jahre sowie den herausragenden Meistern des Genres. Von besonderer Bedeutung sind die von der Galerie verwalteten Bestände, darunter die von Erwin Blumenfeld, Ed van der Elsken, Heinrich Kühn, Rudolf Koppitz, Helmar Lerski, Heinrich Riebesehl und Umbo.
OSTLICHT/WESTLICHT, WIEN
OstLicht Gallery wurde 2012 auf dem Gelände der Anker Brotfabrik in Wien gegründet und ist heute die führende österreichische Galerie für Fotografie. Westlicht ist ein Schauplatz für Fotografie,  Ausstellungen (World Press Foto), Kameramuseum und Auktionen. Sammlung und Verkauf von Fotobüchern.
Die Sonderrolle des MoMA (Museum of Modern Art) für die Fotografie
Das Museum of Modern Art in New York, USA (kurz: MoMA) begann bereits 1930 zeitgenössische Fotografie zu sammeln. Die Fotoabteilung wurde 1940 gegründet. Das Museum besitzt mit 25 000 fotografischen Werken von 1700 Fotografen die bedeutendste Fotosammlung moderner und zeitgenössischer Fotografie weltweit.
 Die Sammlung des MoMA umfasst nicht nur Fotografien von Künstlern, sondern auch von Journalisten, Wissenschaftlern, Unternehmern und Amateuren. Zu den wichtigsten Fotografen der Sammlung zählen unter anderen László Moholy-Nagy, Alfred Stieglitz, Edward Weston, Dorothea Lange, Walker Evans, Ansel Adams, Robert Frank, Paul Strand, Henri Cartier-Bresson, Cindy Sherman, Gertrude Käsebier und Edward Steichen.
 Einige der insgesamt fast 700 bisher organisierten Fotoausstellungen wurden weit über die Grenzen der USA hinaus legendär wie Photography 1839–1937 von 1937, The Family of Man“ von 1955 oder New Documents von 1967. Sie setzten neue Standards in der Präsentation und förderten einen neuen Blick auf die Möglichkeiten der Fotografie.
Das Museum of Modern Art (MoMA) in New York City als eine der einflussreichen Institutionen in der Welt der Fotografie hatte im Laufe der Jahre verschiedene Kuratoren für Fotografie, die einen bedeutenden Einfluss hatten, sowohl auf den Fotografiemarkt als auch auf die Art und Weise, wie Fotografie heute gesehen und verstanden wird:
Beaumont Newhall begann 1935 als Bibliothekar für das MoMA zu arbeiten und kuratierte 1937 die Ausstellung „Photography 1839–1937“, die erste Ausstellung, die die Geschichte der Fotografie nachzeichnete. Er schrieb mehrere Bücher, wie sein berühmtestes „The History of Photography“, das noch heute als Standardwerk gilt.
Edward Steichen arbeitete von 1947 bis 1962 als Kurator für Foto-grafie am MoMA. Einer von Steichens wichtigsten Beiträgen war die Ausstellung „The Family of Man“ aus dem Jahr 1955, die bis heute zu den beliebtesten und meistgesehenen Fotoausstellungen der Geschichte gehört. Die Schwarzweiß Fotografien der Ausstellung betonten die Fähigkeit der Fotografie, Geschichten zu erzählen und Emotionen zu vermitteln. Steichen, der als erfolgreicher Fotograf selber schon früh mit der Farbfotografie gearbeitet hatte, organisierte auch mehrere wegweisende Ausstellungen mit Farbfotografien im MoMA, darunter „Color Photography“ von1950, die erste große Ausstellung dieser Art. Steichen war auch für seinen innovativen Ansatz bei der Ausstellungsgestaltung bekannt, bei dem er großformatige Drucke und dramatische Beleuchtung verwendete, um immersive und wirkungsvolle Erlebnisse für die Zuschauer zu schaffen.
Ein weiterer einflussreicher Kurator für Fotografie am MoMA war John Szarkowski, der die Abteilung von 1962 bis 1991 leitete. Die wichtigsten von ihm organisierten Ausstellungen waren New Documents (1967) mit Arbeiten von Diane Arbus, Lee Friedlander und Garry Winogrand , Mirrors and Windows: American Photography since 1960 von 1978 über die Entwicklung der amerikanischen Fotografie in den 1960er und 1970er Jahren. Szarkowski betrachtete die Fotografie als eine einzigartige Form der visuellen Kommunikation durch ihre Qualitäten und Potenziale des künstlerischen Ausdrucks. Unter Szarkowski konzentrierte man sich auf eine eher traditionell-moderne Herangehensweise an das Medium, bei der dokumentarische Bilder und orthodoxe Dunkelkammertechniken im Vordergrund standen.
 Der Weg in das 21. Jahrhundert wurde von Peter Galassi von 1991 bis 2011 als Chefkurator begleitet. Einer der wichtigsten Beiträge Galassis war sein Eintreten für die zeitgenössische Fotografie von Fotografen wie Cindy Sherman, Andreas Gursky und Jeff Wall. 
Durch ihre Ankäufe und Ausstellungen trugen die Kuratoren für Fotografie am MoMA dazu bei, die Karrieren vieler bedeutender Foto-grafen zu fördern und den Marktwert von Fotografien im Kunstmarkt neu zu definieren.
Trotz seiner enormen Bedeutung für die Entwicklung der Fotografie gibt es auch kritische Anmerkungen zur Rolle des MoMA. In den frühen Jahren des Museums lag der Fokus vor allem auf der westlichen, insbesondere der US-amerikanischen und europäischen Fotografie einer männlichen weißen Elite. Viele Fotografen und Stile aus nicht-westlichen Ländern wurden zunächst vernachlässigt. Auch avantgardistische oder experimentelle Strömungen der Fotografie, ebenso wie die feministische oder die queere Fotografie wurden nicht ausreichend gefördert. Nur bestimmte Stile und konformistische ästhetische Normen fanden Anerkennung und wurden aufgekauft und ausgestellt.
Ein weiteres kritisches Thema ist die Kommerzialisierung der Fotografie durch das MoMA. In den 1970er Jahren begann das Museum damit, Fotografien auf dem Kunstmarkt als Sammlerobjekte zu positionieren. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Fotografie zunehmend nach marktgesteuerten Kriterien bewertet wurde. Damit gerieten wirtschaftliche Interessen stärker in den Vordergrund, was die künstlerische Freiheit und den experimentellen Geist der Fotografie einschränkte. Obwohl die sozialdokumentarische Fotografie in den USA durch Fotografen wie Walker Evans, Dorothea Lange und andere bereits in den 1930er Jahren viel Beachtung fand, gab es lange Zeit eine Vernachlässigung sozialkritischer oder dokumentarischer Fotografien aus anderen Teilen der Welt, von afroamerikanischen, indigenen und anderen Minderheitsfotografen. Auch Fotografen wie Cindy Sherman, Sherrie Levine und Barbara Kruger, die Fragen zu Geschlechterrollen, Identität und dem weiblichen Körper thematisierten, fanden erst später Anerkennung. Fotografen wie Robert Mapplethorpe, Nan Goldin und Catherine Opie, die das Leben und die Kämpfe der queeren LGBTQ-Gemeinschaft dokumentierten, fanden erst in den 1980er und 1990er Jahren größere Beachtung.

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